Finanzkrise trifft MDR: Sender „zockte“ mit TV-Gebühren (Nachtrag: Stellungnahme des MDR)


Der MDR hat über Jahre hinweg Hunderte Millionen Euro als Rücklagen in Wertpapieren angelegt. Zwischen 1994 und 1999 legte der Sender insgesamt sieben Spezialfonds an, schreibt heute die „Bild“-Zeitung unter dem Titel „MDR verzockt unsere Rundfunkgebühren„. Auch die „Mopo“ berichtet groß (leider nicht online).

Hintergrund für die Berichterstattung ist ein Bericht des Landesrechnungshofes Sachsen. Demnach ist der Wert der Fonds 2008 durch die Finanzkrise stark gesunken. „Der MDR steht offenbar vor einem Finanzdesaster“, schreibt Spiegel Online dazu. Eine offizielle Stellungnahme des MDR gab es am Vormittag nicht. Weiterlesen

LPK: neuer Vorstand gewählt

Gunnar Saft ist der neue Vorsitzende der Landespressekonferenz Sachsen e.V. (LPK). Der für die „Sächsische Zeitung“ arbeitende Redakteur wurde auf der jährlichen Mitgliederversammlung der Landespressekonferenz gewählt. Damit löst er Axel Köhn (MDR Sachsenspiegel) ab.

Gunnar Saft war bereits von 2002 bis 2007 Vorsitzender der LPK, seitdem agierte er als Schatzmeister. Weiterlesen

MDR gründet Investigativ-Redaktion

Der MDR bekommt eine neue Recherche-Redaktion mit einem festen und zwei freien Mitarbeitern. „Die kleine Redaktion soll in Ruhe – ohne durch tägliche Arbeit für aktuelle Sendungen und Druck – investigativ arbeiten können und brisante Themen gründlichst recherchieren“, teilt der MDR auf Nachfrage mit.

Die Redaktion ist dem Chefredakteur Fernsehen unterstellt und nimmt derzeit für zunächst zwei Jahre die Arbeit auf. Die Initiative zu diesem Schritt soll schon vor längerem unter anderem von MDR-Rundfunkratsmitglied und Landtagsabgeordneter Heiko Hilker ausgegangen sein. Der bemängelte schon öfter Recherche- und auch Meinungsschwäche beim Mitteldeutschen Rundfunk. Weiterlesen

MDR-Tarifkonflikt: Brief vom Intendanten

Neue Entwicklung im Tarifkonflikt zwischen MDR und Gewerkschaften: „In einem Brief an die im MDR vertretenen Gewerkschaften ver.di, DJV und DOV lenkt Intendant Udo Reiter ein und sagt einen mit anderen ARD-Anstalten vergleichbaren Abschluss zu“, ist im Tarifblog unter der Überschrift „MDR lenkt ein…“ zu lesen.

Am Donnerstag tritt die Tarifkommission erneut zusammen, um das weitere Vorgehen abzustimmen.

MDR Sputnik und Jump: Warum beide?

Warum leistet sich der MDR eigentlich zwei junge Radioprogramme? Im Sommer 2008 hat der Hörfunkausschuss des MDR-Rundfunkrates dazu im Rahmen einer Klausursitzung (15./16. Juni 2008) diskutiert. Herausgekommen ist eine Tabelle mit 10 Gründen.

Vor dem Hintergrund, dass sich gerade mit BISS.FM in der Dresdner Musik- und Jugendszene eine Initiative etabliert, die die Ausstrahlung eines innovativen Jugendprogramms auch in Dresden fordert, dokumentieren wir im folgenden diese 10 Punkte: Wie sich Sputnik und Jump unterscheiden.
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MDR: Warnstreiks legen Info-Radio lahm

Am Freitag sind rund 700 Mitarbeiter beim Mitteldeutschen Rundfunk für gut 2 Stunden in Streik getreten. Hintergrund sind die Tarif-Verhandlungen – der Sender hat aus Sicht der Gewerkschaften bislang nur ein unzureichendes Angebot vorgelegt.

„In Leipzig, Erfurt, Dresden, Halle und Magdeburg legten sie jeweils für zwei Stunden die Arbeit nieder. Bei einigen Hörfunkprogrammen mußte kurzzeitig ein Ersatzprogramm aufgeschaltet werden. So lief auf den Frequenzen von MDR info für eine Stunde das Programm von B5 aktuell“, heißt es dazu im Streikblog mdrtarif.de.

Die „Leipziger Volkszeitung“ schreibt dagegen unter dem Titel „MDR-Mitarbeiter streiken in Leipzig, Dresden, Halle, Erfurt und Magdeburg„: „So sendeten auf der Frequenz des Nachrichtenradios MDR-Info die Kollegen des RBB aus Brandenburg. Auch die MDR-Programme Figaro, Jump, Sputnik und Klassik seien kurzzeitig betroffen gewesen, teilte das Unternehmen mit.“

Die „Sächsische Zeitung“ weiß zu berichten, dass das der erste Streik beim MDR seit Gründung des Senders war. Titel der Geschichte: „Mehrere hundert MDR-Beschäftigte im Warnstreik„.

Nachtrag 6.4.2009: Auch der MDR selbst hat eine kurze Mitteilung zu dem Warnstreik veröffentlicht. Darin heißt es: „Der MDR hat diese Forderungen mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Lage im Sendegebiet und die Situation der Gebührenzahler zurückgewiesen und seinerseits ein erstes Angebot von insgesamt 4 Prozent abgegeben.

Ignorieren, gleichbehandeln, bekämpfen? Medien und die NPD

2009 ist ein Superwahljahr. Auf allen Ebenen werden die Parlamente vom Wähler neu besetzt, darunter auch der Sächsische Landtag. Seit die NPD 2004 mit 9,2% der Stimmen ins sächsische Hohe Haus eingezogen ist, ist das Naziproblem in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.

Mittlerweile kann sich kaum jemand mehr der Frage verschließen, wie es gelingen kann, die braunen Hetzredner 2009 endlich wieder aus dem Landtag zu vertreiben. Dies liegt in erster Linie in der Verantwortung der Politik. Jedoch sind auch Medien als Vermittler zwischen Wähler und Politikern in der Pflicht – bestimmen sie doch ganz wesentlich, welches Bild von der NPD die Öffentlichkeit geboten bekommt.

Doch ist es überhaupt legitim, als Medienmacher auch nur darüber nachzudenken, was man bei der Berichterstattung bei den Neonazis anders machen könnte, vielleicht sogar müsste? Weiterlesen

MDR: Schulung für Journalisten im Umgang mit der NPD

Die Mitarbeiter des MDR werden demnächst speziell für die Berichterstattung über die NPD ausgebildet. Dazu solle ein eintägiger Workshop dienen, erklärte der Chefredakteur Fernsehen, Wolfgang Kenntemich, in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber presseclub-dresden.de.

Ziel sei es, auf besondere „Probleme sowie mögliche Reaktions- und Verhaltensmuster hinzuweisen“. Zudem führe die juristische Direktion regelmäßig Informationsveranstaltungen durch und halte die Journalisten über die aktuelle Rechtslage auf dem Laufenden. Weiterlesen

Heute: weitere Tarifverhandlungen beim MDR

Die Tarifverhandlungen beim MDR gehen in die heiße Phase: Diese Tage finden erstmals, nach diversen Aufforderungen durch die Arbeitnehmerseite, konkrete Verhandlungen statt. Die Forderungen der Gewerkschaften DJV, Verdi und DOV sind auf mehreren Seiten im Netz zu finden – außerdem twittert ein gewisser Alex E. Maydell unter dem Twitternamen @streikleiter – für bislang gerade mal 3 Leser.

Die Forderung der Gewerkschaften lautet: Monatlich 150 Euro mehr Gehalt sowie Anhebung der Vergütung um 8 Prozent„, heißt es da. „Der aktuelle Vergütungstarifvertrag läuft noch bis 31.3.2009. Dann endet auch die sogenannte Friedenspflicht…“, ist im Tarifblog (tarifblog.de) über die Verhandlungen zu lesen, die heute weitergehen. Reichlich Hintergrundinfos finden sich außerdem bei mdr-djv.de (Link: „aktuell“).

Verdi und DJV: Streik beim MDR?

Die Gewerkschaften Verdi, DJV und DOV haben gestern Rosen und Flugblätter mit Streikinformationen im MDR-Landesfunkhaus Dresden verteilt. Hintergrund sind die aktuellen Tarifverhandlungen.

In dem Flugblatt weisen die Gewerkschaften ausdrücklich daraufhin, dass ein Streik nicht ausgeschlossen wird, weil „sie die Verzögerungstaktik des MDR nicht länger akzeptieren wollen und endlich eine Reaktion auf die Tarifforderungen der Gewerkschaften erwarten.“ Am 31. März läuft der bestehende Tarifvertrag aus. Die Mitarbeiter sollen nun sich an „Aktionen und gegebenenfalls Arbeitskampfmaßnahmen“ beteiligen.

„Gefordert werden monatlich 150 Euro mehr Gehalt und eine zusätzliche Anhebung der Vergütung um acht Prozent, sowie ein wertgleicher Abschluss für die freien arbeitnehmerähnlichen Mitarbeiter“, heißt es auf einer eigens für MDR-Mitarbeiter eingerichten Seite des DJV. Bei mehreren Informationsveranstaltungen in den letzten Wochen hat die Gewerkschaftsvertreter erklärt, dass der MDR noch immer nicht Stellung zu den Forderungen bezogen hat. Ein Angebot liege bislang nicht vor.

Nächster Verhandlungstermin ist der 27. März.