Verdi und DJV: Streik beim MDR?

Die Gewerkschaften Verdi, DJV und DOV haben gestern Rosen und Flugblätter mit Streikinformationen im MDR-Landesfunkhaus Dresden verteilt. Hintergrund sind die aktuellen Tarifverhandlungen.

In dem Flugblatt weisen die Gewerkschaften ausdrücklich daraufhin, dass ein Streik nicht ausgeschlossen wird, weil „sie die Verzögerungstaktik des MDR nicht länger akzeptieren wollen und endlich eine Reaktion auf die Tarifforderungen der Gewerkschaften erwarten.“ Am 31. März läuft der bestehende Tarifvertrag aus. Die Mitarbeiter sollen nun sich an „Aktionen und gegebenenfalls Arbeitskampfmaßnahmen“ beteiligen.

„Gefordert werden monatlich 150 Euro mehr Gehalt und eine zusätzliche Anhebung der Vergütung um acht Prozent, sowie ein wertgleicher Abschluss für die freien arbeitnehmerähnlichen Mitarbeiter“, heißt es auf einer eigens für MDR-Mitarbeiter eingerichten Seite des DJV. Bei mehreren Informationsveranstaltungen in den letzten Wochen hat die Gewerkschaftsvertreter erklärt, dass der MDR noch immer nicht Stellung zu den Forderungen bezogen hat. Ein Angebot liege bislang nicht vor.

Nächster Verhandlungstermin ist der 27. März.

Neuer Eigentümer für „Dresdner Neueste Nachrichten“

Wir hatten vor einer Weile schon mal die Verhandlungen gemeldet: Offenbar haben die Verhandlungen zwischen dem Axel-Springer-Verlag und der Verlagsgruppe Madsack nun zu einem Ergebnis geführt. Der Branchendienst kress.de meldet: „Die Axel Springer AG verkauft ihre Beteiligungen an verschiedenen Regionalzeitungen an Madsack.“

Zu den Springer-Lokalzeitungen gehört auch eine 50%-Beteiligung an der „Leipziger Volkszeitung„, zu der auch die „Dresdner Neueste Nachrichten“ gehören. Die anderen 50% der „LVZ“ gehörten auch vorher schon Madsack. Welche Auswirkungen der Verkauf auf den Ableger in Dresden haben wird, bleibt abzuwarten.

„Der Verkauf an die Madsackgruppe, die u.a. die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) herausgibt, wäre ein weiterer Schritt zur Konsolidierung des durch die Printkrise unter Druck stehenden Zeitungsmarktes“, heißt es zu dem Thema auf der Webseite des DJV Sachsen.

Die „DNN“ verliert seit Jahren kontinuierlich an Auflage. Derzeit liegt die Zeitung bei 27.817 verkauften Exemplaren (lt IVW, IV. Quartal 2008).

MDR-Intendant Udo Reiter zu Besuch im Presseclub Dresden

Das Röhrenradio ist zwar längst passé, aber wer jetzt im deutschen Sendegebiet nicht den richtigen Riecher hat oder den Zeigefinger auf der aktuellen Taste, guckt trotzdem in die Röhre und nicht auf den digitalen Flachbildschirm mit Megaauflösung.

Das wäre die saloppe Quintessenz aus dem gezielt geführten Gespräch von Journalist Ralf Hübner mit dem bestens gelaunten und informierten MDR-Intendanten Professor Udo Reiter (Foto li.) im vollbesetzten Presseclub Dresden am 26. Januar 2009. Im Radiosektor sind die Sendewellen schon seit langem abgezählt und vergeben. Neue „Claims“ abzustecken ist für die öffentlichen Rundfunkanstalten nicht einfach, denn groß und breit gefächert ist das Angebot der Privatsender. Weiterlesen

Reiter: Sächsische Zeitungen zögern bei Online-Kooperationen

Den ersten Bericht zum Besuch des MDR-Intendanten Udo Reiter im Presseclub Dresden am 26. Januar hat Michael Hiller vom DJV Sachsen veröffentlicht. Reiter hatte im Gespräch mit dem Presseclub Position zu den unterschiedlichsten Themen bezogen, u.a. dem von ihm geforderten Jugendkanal, den man gern beim KiKa angesiedelt sähe.

Zu der Frage, ob eine vergleichbare Kooperation wie zwischen Thüringer Zeitungsgruppe und MDR über Bewegtbilder für die Webseiten der Lokalzeitungen auch in Sachsen zu erwarten sei, heißt es in Hillers Text: „Die Zusammenarbeit des MDR mit der WAZ-Gruppe in Thüringen nannte Reiter eine Möglichkeit mit win-win-Effekten. In Sachsen und Sachsen-Anhalt sähen die Zeitungsverlage dies allerdings anders.“

Der Meldung von Hiller trägt die Überschrift: „Bald JugendTV aus Mitteldeutschland?“ und ist auf den Seiten des DJV Sachsen zu finden.