Presseclub zu Gast bei der Bürgerstiftung Dresden
„Wir hatten anfangs das Haus und zweieinhalb Mitarbeiter, aber kein Kapital, was macht man da?“ erinnert sich lachend Katrin Sachs, Geschäftsführerin und Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Dresden, im Gespräch mit Journalistin und Presseclubvorständin Bettina Klemm in der kleinen noblen Blasewitzer Villa Reuter am Bartheldesplatz.
„Wir haben 1999 angefangen, Geld- Zeit und Ideenspender zu werben- und an die lange Stiftungsgeschichte in Dresden zu erinnern. “ berichtet Katrin Sachs eloquent mit lebhaften Gesten, „Das Thema Ehrenamt war noch beim Sozialamt der Landeshauptstadt angegliedert. Inzwischen sind wir selbständig, haben in Dresden 3,5 und im Freistaat 4,5 feste Mitarbeiter für das Thema Engagement und Ehrenamt, vergeben 5.000 der beliebten Ehrenamtspässe im Jahr und organisieren ein großes Dankeschön-Fest, mittlerweile mit Hilfe des Oberbürgermeisters im Kulturpalast für 1.300 Ehrenamtliche und die 400 protokollarischen VIPs des Oberbürgermeisters
Schon 2003 erhielt die mithilfe der Körber-Stiftung gegründete Bürgerstiftung Dresden für ihre kompetente und zuverlässige Arbeit den Deutschen Stifterpreis. Im Laufe von Jahren wuchsen neue Aufgaben wie das Förderprogramm „Wir für Sachsen“ hinzu. Mittlerweile verwaltet die Bürgerstiftung Dresden 70 Stiftungsfonds, Treuhandstiftungen und rechtsfähigen Stiftungen und verwaltet 40 Mio. Euro Stiftungskapital. Beraten wird die Bürgerstiftung von Mitgliedern des Stiftungsrates, bestehend aus prominenten Dresdner Persönlichkeiten, die sich um das Gemeinwesen verdient gemacht haben.
„Die Zwecke der Bürgerstiftung Dresden und dem Förderprogramm „Wir für Sachsen“, erläutert Katrin Sachs, „erstrecken sich auf die Bereiche Bildung, bürgerschaftliches Engagement, Denkmalpflege, Gesundheitsprävention, Jugend, Katastrophenhilfe, Kultur, Soziales, Tierschutz und Umwelt. Dienstleistend für das Sozialministerium dürfen wir Aufwandsentschädigung für Ehrenamtliche vom Freistaat vergeben an insgesamt 24.000 Personen. Projekt-Anträge für 2023 können bis 31. Oktober bei der Bürgerstiftung eingereicht werden.“
Architektonisches Glanzlicht der Bürgerstiftung Dresden ist der Wiederaufbau der Busmann-Kapelle in historisch adaptierter Form, Sophienstraße/Ecke Postplatz, als Relikt der von den DDR-Behörden gegen den Willen der Dresdner abgerissenen Sophienkirche. Die Kapelle, in der auch die Portraitbüsten des spätmittelalterlichen Bürgermeister- und Gründerehepaares Busmann zu sehen sind, erhielt den Namen DenkRaum Sophienkirche und wird bei Führungen von Einheimischen wie Touristen gern besucht. Die Kapelle kann für geeignete Veranstaltungen gemietet werden. info@denkraumsophienkirche.de
Für schlappe 500 Euro oder mehr können sich Investitionswillige am Stiftungskapital beteiligen und erhalten sogar Stimmrecht bei der Bürgerstiftungsversammlung. frö
Bürgerstiftung Dresden, Barteldesplatz 2, 01309 Dresden; info@buergerstiftung-dresden.de
Text und Foto: Roland Fröhlich