Presseclub informierte sich im Rohbau
Für Laien schwer vorstellbar, dass Ende April der knapp 1800 Zuhörer fassende Konzertsaal der Dresdner Philharmonie glanzvoll eröffnet werden soll. Axel Walther, Geschäftsführer der Kommunalen Immobilien Dresden GmbH (Bauherr) führte dankenswerterweise nach Feierabend interessierte Presseclubmitglieder durch den im Ausbau befindlichen Palast der Musen und Künste. Jetzt schon beeindruckend der helle akustisch ausgefeilte Rundumsaal unter der Faltdecke (Nachhall 2,4 sek.), rote Spezialsitze mit geräuschloser Lüftung/Heizung. Ende März schon soll die Sitzprobe für das weltberühmte Orchester stattfinden.
Die Mega-Orgel (4.000 Pfeifen) der Firma Eule aus Bautzen ist im Bau (1,4 Millionen durch Spenden aus aller Welt), wird jedoch erst Ende August fertig und Anfang September mit einem zusätzlichen Festakt eingeweiht. Im Saal sollen später auch die Orchesterproben abgehalten werden, da die Philharmonie keinen eigenen Probenraum besitzt, erläutert Walther. Zwischen Proben und Konzerten bliebe aber noch genügend Spielraum für Gastveranstalter, welche die Räumlichkeiten dann mieten könnten. Im denkmalgeschützten Bau von 1969 werden die Minikassetten-Decken der Wandelgänge und Beleuchtungskörper originalgetreu nachgebildet, Treppengeländer mit Glasplatten auf Sicherheitsnorm gebracht. Verschiedene Gewerke mit etwa 200 Mitarbeitern müssten bis zur Fertigstellung parallel koordiniert werden, erklärte Walther.
Quasi eingerahmt wird der Saal von den Räumen der Städtischen Haupt-, Musik- und Jugendbibliothek. Die historischen Bronzetüren des Haupteinganges sitzen schon in den Angeln. Publikumsgarderoben befinden sich wie gewohnt im Souterrain des Vestibüls. Im Keller findet in eigener Regie das Kabarett Herkuleskeule Platz für 250 Zuschauer, Künstlergarderoben und Technik. Die Verwaltung bekommt Tageslichtbüros in der ersten Etage. Ein Café wird an der Schloßstraße im ehemaligen Kassenbereich eingerichtet. Für Pausenversorgung werden Büffets in den Wandelgängen installiert. Damit die lärmenden Lkws der Theater- und Konzertversorgung die Anwohner gegenüber nicht stören, bekommt der Kulturpalast rückwärtig in der Rosmarinstraße eine überdachte und geschlossene Zufahrt.
Text und Fotos: Roland Fröhlich