„Ein kräftiges Frühstück gibt Energie für den ganzen Tag“, sagt lächelnd Rong Shu, Ärztin für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) aus Cambridge, beim Besuch des Presseclubs Dresden auf Einladung von Clubmitglied und Journalistin Hongfeng Yang in das Deutsch-Chinesische Zentrum, Altstrehlen 5.
Fast zwei Stunden erläutert Rong Shu dem auf Sitzkissen platzierten neugierigen Auditorium in Chinesisch die Grundzüge der 5000 Jahre alten ganzheitlichen Medizin, sachkundig von Hongfeng ins Deutsche übersetzt.
Demnach ist der menschliche Körper als kleiner Kosmos im großen Kosmos zu verstehen. Das Wichtigste sei, sagt Rong Shu, die Dynamik des zarten Ying und des starken Yang täglich neu auszubalancieren, damit keines die Oberhand gewinnt und der Mensch daraufhin erkrankt. Zum Kräfteausgleich durchziehen den Körper Energiebänder (Meridiane), welche die Organe mit Energie versorgen.
Den inneren Organen sind fünf Elemente Metall, Holz (Leber), Wasser (Niere), Feuer und Erde zugeordnet, die wiederum die Charakteristik der zur Gesunderhaltung des Körpers einzunehmenden Speisen beeinflussen. Mittags, wenn Yang sich auf dem energetischen Höhepunkt befindet, werden Speisen mit bitterem Geschmack bevorzugt, aber auch Lachs oder Rindfleisch. Das deutsche Sprichwort: ‚Bitter im Mund ist fürs Herze gesund‘, wird von Rong Shu bestätigt. Nach dem Essen sollte man dem Körper eine kleine Pause gönnen, zum Aufladen der Energiebänder. Abends empfiehlt sich Obst, grünes Gemüse und eine Tasse Knochenmarkbrühe. „In China“, berichtet Rong Shu, „gibt es sehr viele TCM-Universitäten, welche aber zunehmend nach den Prinzipien der Schulmedizin ausgerichtet werden.“
Text und Foto: Roland Fröhlich.