Am 11. Juni findet von 19.00 Uhr – 21.00 Uhr im Deutschen Hygiene-Museum Dresden die Veranstaltung „Ärzte ohne Grenzen – Dilemmata der humanitären Arbeit“ statt. Die Vorstandsvorsitzende des Presseclubs Dresden Bettina Klemm wird als Moderatorin durch den Abend führen.
„Mit dem Bürgerkrieg in Nigeria in den späten 1960er Jahren begann die Geschichte von Ärzte ohne Grenzen. Bei dem Konflikt um die Unabhängigkeit der südlichen Provinz in Nigeria, Biafra, starben mehr als eine Million Menschen; es kam zu großen Flüchtlingsbewegungen und Hungersnöten. Fernsehbilder von hungernden Kindern schockierten erstmals die Weltöffentlichkeit. Eine Gruppe französischer Ärzte, die mit dem Internationalen Komitee des Roten Kreuz bei einem humanitären Einsatz in Nigeria waren, wollte sich nicht mehr länger bedingungslos dem Neutralitätsprinzip und der Schweigepflicht unterordnen. Sie gründeten „Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen“, um ihre Patienten „mit der Macht der öffentlichen Meinung“ zu schützen und zum Sprachrohr für Menschen in Not zu werden.
Seither wird die humanitäre Debatte geführt: Wie unabhängig kann medizinische Nothilfe in solchen Konfliktlagen sein? Welche Kompromisse und Konzessionen müssen gemacht werden, um überhaupt weiterhin ärztliche Hilfe in politischen Krisenherden leisten zu können? Was tun, wenn die Hilfsbedürftigen zu kriminellen Gruppen und Völkermördern gehören? Wo sind die Grenzen der humanitären Hilfe und wie geht man mit ihnen um?
Ulrike von Pilar, die seit vielen Jahren für Ärzte ohne Grenzen arbeitet, berichtet an diesem Abend aus unterschiedlichen Epochen und von verschiedenen Kontinenten über die Einsätze von Ärzte ohne Grenzen vor Ort. Dabei wirft sie einen kritischen Blick auf diese Dilemmata der humanitären Hilfe in den vergangenen Jahrzehnten sowie auf die Auswirkungen globaler politischer Umbrüche, mit denen die Organisation konfrontiert war und ist.“ Quelle: Deutsches Hygiene-Museum Dresden