Staatsregierung beantwortet kleine Anfrage zu „Skunk“

Der Streit zwischen der Kaderschmiede GbR und ihrem ehemaligen Mitarbeiter Peter Dyroff hat nun auch die sächsische Politik beschäftigt. Falk Neubert, medienpolitischer Sprecher von der Fraktion „Die Linke“ im Sächsischen Landtag hatte bereits im März eine kleine Anfrage zum Thema gestellt. Titel: „Anzeigen in der SKUNK und Auflagenhöhe“.

Aus der kleinen Anfrage und einem beigelegten Brief der Kaderschmiede GbR an ihre Anzeigenkunden gehen auch Details über die Vorwürfe gegenüber Dyroff hervor. Wörtlich heißt es in der Anfrage:

„Wie jetzt bekannt wurde, gab es bei der Jugendzeitschrift SKUNK Unregelmäßigkeiten hinsichtlich der erklärten und der gedruckten Auflagenhöhe. Da in den letzten Jahren auch die Staatsregierung verschiedene Anzeigen in der Zeitschrift geschaltet hat, besteht die Gefahr, dass auch der Staatsregierung durch diese Vorgehensweise ein Schaden zugefügt wurde.“

Die Antwort der Staatsregierung fällt gewohnt knapp aus: „Nein“, lautet etwa die Antwort auf die Frage, ob „Skunk“ bzw. die Herausgeber die sächsische Staatsregierung bis zu diesem Zeitpunkt über gefälschte Auflagenzahlen informiert hätten. Und: „Bislang erfolgte keine Überprüfung der Auflagenzahl“, so Staatskanzleileiter Johannes Beermann im Auftrag der Staatsregierung am 27. April 2010 weiter.

Die Staatsregierung zieht jedoch Konsequenzen: Künftig wolle sie Anzeigen bevorzugt in Printmedien schalten, die von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) „oder ähnlichen Zertifizierungsinstitutionen“ geprüft worden seien.

Spannend ist die kleine Anfrage von Falk Neubert auch deshalb, weil ihr ein Brief der Kaderschmiede-Verantwortlichen Christian Heinrich und Falk Werner Orkus beiliegt, aus denen heftige Anschuldigungen gegen den früheren Objektleiter von „Skunk“ hervorgehen. Zitat aus dem Brief: „Zu unserem großen Entsetzen mussten wir vor einigen Tagen feststellen […], dass der Objektleiter aus Kostengründen nur ganze 1.000 Exemplare dieser SKUNK-Ausgabe in Auftrag gegeben hat.“ Man werde ihn wegen Betruges anzeigen, heißt es in dem Schreiben weiter.

Der Brief wurde bereits am 15. Februar 2010 an Anzeigenkunden von Skunk verschickt – in der Version, die der kleinen Anfrage beiliegt, ist der Empfänger unleserlich. Die kompletten Dokumente, die Kleine Anfrage, der Brief der Kaderschmiede sowie die Antwort der Staatsregierung, finden sich auf dem Server des Landtags (PDF).

Die Kaderschmiede GbR hatte sich Anfang 2010 von Dyroff getrennt und rechtliche Schritte angekündigt. Gegenüber presseclub-dresden.de bestritt Dyroff die Vorwürfe, wollte sich aber aufgrund offener Verfahren nicht öffentlich äußern. Beachten Sie dazu bitte auch unsere Meldung: „Peter Dyroff verlässt ‚Skunk‘, ‚Mittelpunkt‘ und ‚Pressepost‘Rick Noack

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