„Dresdner Pressepost“: Marko Beger übernimmt Leitung

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Marko Beger macht den Dyroff: Nach einigen Monaten Pause ist jetzt eine neue Ausgabe der „Dresdner Pressepost“ erschienen. Im Vorwort erklärt Marko Beger, stellvertretender Verlagsleiter und Anzeigenleiter von „Prinz Dresden“, dass er die Projektleitung im Auftrag der Kaderschmiede GbR übernommen hat. Zitat:

„Die Dresdner Pressepost erscheint mit der Aprilausgabe 2010 nach einigen Monaten Pause mit frischem Schwung und neuem Namen an der Spitze des Redaktionsteams – in grafisch gewohnter Aufmachung und mit dem erprobten Team an Redakteuren habe ich die Redaktionsleitung für das Projekt ‚Dresdner Pressepost‘ im Auftrag des Herausgebers der Kaderschmiede GbR übernommen.“

Insgesamt 14 Seiten umfasst die Ausgabe, die die Redaktion bestehend aus Sabine Mutschke, Dagmar Möbius, Roland Fröhlich und Heinz Ruhnau (der die „Pressepost“ erfunden und ins Leben gerufen hat) erstellt hat. Der große Wurf ist damit noch nicht gelungen, der Neuigkeitswert der Ausgabe gering – offenbar ging es primär darum, zeitnah überhaupt eine Ausgabe herauszubringen. „Das Blatt wird in seiner Ausrichtung in den nächsten Monaten stärker an Kontur gewinnen und äußerst interessante Themen werden die Leser erwarten. Die Dresdner Pressepost wird sich der gesamten Kommunikationsbranche der Landeshauptstadt öffnen und somit weiterhin seinem Stellenwert als Medium der Dresdner Medien gerecht werden“, heißt es dafür vollmundig in Begers Vorwort.

Thematisiert wird in der Ausgabe erstmal die „Pressepost“ selbst: Ruhnau schreibt einen Glückwunsch, dass es mit dem Blatt weitergeht, die eigenen Redaktionsmitglieder dürfen sich dazu äußern, warum sie die „Pressepost“ für wichtig halten, die Kaderschmiede GbR teilt mit, warum es die „Sarrasani-Lounge“ nicht mehr gibt: „Da dem Dresdner Medientreff mit dem Verlust des Namensteils Sarrasani ein großer Teil seiner Identität genommen wurde, wird die Kaderschmiede GbR das erfolgreiche Projekt nicht weiterführen. Eine Veranstaltung dieser Art ist und bleibt allerdings ein wichtiges Anliegen der Dresdner Medienschaffenden und wird alsbald in passender Ausrichtung wieder aufgelegt werden.“

Außerdem erklärt man, es gäbe die „Dresdner Pressepost“ ab sofort unter einer neuen Adresse im Internet: dresdnerpressepost.de (statt wie bisher dresdner-pressepost.de).

Spätestens da wird’s schräg: Die alte, etablierte Webadresse mit dem Trennstrich ist nämlich weiter existent. Die Domain gehört laut denic.de Peter Dyroff, dem alten Objektleiter der „Pressepost“ – und sie beinhaltet nach wie vor die Pressepost-Ausgaben bis November 2009. Dyroff hatte die Kaderschmiede zum Jahresende im Streit verlassen (wir berichteten). Seitdem war unklar, was aus dem PDF-Titel würde – die Gerüchteküche spekulierte, Dyroff wolle die „Pressepost“ mit zum neuen Arbeitgeber Medienkontor nehmen. Offenbar gab oder gibt es Streit zwischen den beiden Parteien Kaderschmiede und Dyroff über die Frage, wer die Rechte an „Pressepost“ und „Sarrasani-Lounge“ hat – hatte Dyroff doch beides angeblich schon vor seinem Arbeitsantritt bei der Kaderschmiede gemacht.

Bei der „Pressepost“ scheint die Lage nun zumindest erstmal durch die geschaffenen Tatsachen geklärt. Allerdings gibt es noch eine andere als in der „Pressepost“ dargestellte Entwicklung in Punkto „Lounge“: Denn Dyroff hat im Namen seines neuen Arbeitgebers Medienkontor bereits mehrfach zur Medienlounge eingeladen – zuletzt am 30. März ins Suzuki Auto- und Motorradhaus Tross.

Was wird jetzt aus der alten Web-Adresse der „Pressepost“ – und gibt es bald ein zweites PDF-Magazin in der Art? „Ich warte erstmal ab“, sagt Peter Dyroff. Weiter äußern will er sich nicht – es seien noch Verfahren mit dem alten Arbeitgeber offen.

5 Gedanken zu „„Dresdner Pressepost“: Marko Beger übernimmt Leitung

  1. Zur heftigen Kritik an der neuen Ausgabe der Dresdner Pressepost darf es mir als Vertreter des Herausgebers reaktiv und kurz erlaubt sein : Danke – wir arbeiten dran!

    Allerdings seien mir auch folgende Richtigstellungen gestattet:

    1. Herr Dyroff hat die Kaderschmiede Orgus Heinrich GbR (DKA) nicht zum Jahresende 2009 verlassen, sondern wurde zum Ende Januar 2010 aufgrund einiger Vorkommnisse bei der Betreuung von Medienprojekten unseres Unternehmens fristlos entlassen.

    2. Es ist etwas verwirrend, nur von „offenen Verfahren mit dem alten Arbeitgeber“ zu berichten. Fakt ist: Im Zusammenhang mit der fristlosen Entlassung hat Herr Dyroff eine Klage beim Arbeitsgericht Dresden eingereicht. Der Prozess läuft noch. Zugleich wurde Herr Dyroff durch die Gesellschafter der DKA wegen Betruges und weiterer strafbewehrter Delikte bei der Staatsanwaltschaft Dresden angezeigt. Hier laufen derzeit die Ermittlungen.

    3. In Bezug auf die Rechte an der „Dresdner Pressepost“ gibt es keinen Streit zwischen Herrn Dyroff und der DKA. Wie zutreffend berichtet wurde, ist die DKA und nicht der Mitarbeiter Peter Dyroff durch den Initiator der Dresdner Pressepost, Heinz Ruhnau, beauftragt worden, das Projekt professionell zu betreuen. Sämtliche Rechte liegen also bei der DKA. Dies hat Herr Dyroff (bisher) nicht in Frage gestellt. Die Existenz einer „Doppeladresse“ ist natürlich unglücklich, wird sich aber auf die Zukunft der Dresdner Pressepost nicht auswirken. Hier setzt die DKA auf die Vernunft des Inhabers der alten Domain, zumindest die Inhalte von dieser Seite zu entfernen, um eine weitere rechtliche Auseinandersetzung im Sinne aller Beteiligten und vor allem der Nutzer der Seite zu vermeiden.

    4. In Bezug auf die „Sarrasani-Lounge“ sind ebenfalls keine Fragen offen. Unter Bezugnahme auf das Zitat aus der aktuellen Dresdner Pressepost sei noch ergänzt, dass die DKA nicht angekündigt hat, einen Medientreff selbst zu betreiben, sondern einen solchen – wie viele Kollegen auch – für wichtig und erforderlich hält. Wenn sich jemand der Sache annimmt, ist dies im Sinne aller Dresdner Medienschaffenden. Nichts anderes war damit gemeint.

    Zuletzt darf ich anmerken, dass wir das Projekt Dresdner Pressepost nicht zum Eigennutz betreiben, denn mehr als Ehre und Anerkennung ist nicht zu gewinnen – ohne diese Ansätze gering zu schätzen. Es ist auch nicht angemessen und ein klein wenig stillos, die Kritik an der Neuauflage mit halbwahren Firmeninterna der DKA zu vermengen – ohne die Verantwortlichen zuvor zu befragen.

    Die Dresdner Pressepost soll als ein unabhängiges professionelles Informationsmedium den Dresdner Medienschaffenden dienen. Auch wenn wie einen Neustart wagen mussten, dachten wir – das heisst: alle Beteiligten – mit diesem Medium vielen Kollegen aus dem Herzen sprechen zu können, die es nach dieser Art Information gedürstet hat. Wir sind und bleiben mit Feuereifer dabei. Deshalb : Nochmals Dank für die berechtigte Kritik – wir sputen uns bei den notwendigen Verbesserungen.

    Falk Werner Orgus
    Gesellschafter
    Die Kaderschmiede Orgus Heinrich GbR

  2. Also der Satz „Marko Beger macht den Dyroff“ macht dem Verfasser nicht unbedingt alle Ehre. Nur weil er eine Aufgabe, die früher Herr Dyroff im Auftrag eines Herausgebers erfüllt, nimmt Marko nicht zwangsläufig die Position von Herrn Dyroff in allen Lebenslagen ein. Ähnlich hätte man früher schreiben können „Haring macht den Stawowy“ (als der GF-Wechsel bei der Spießer GmbH vollzogen wurde). Auch das wäre völlig daneben und unstimmig bis unwahr, und je nach persönlichen Empfinden mit Sicherheit auch beleidigend. An dieser Stelle ist meiner Meinung nach eine Entschuldigung angebracht.

    Was die inhaltliche Kritik an der Pressepost betrifft, nunja, das ist, wie immer bei Kritik an kreativen Sachen, Ansichtssache und leider findet an dieser Stelle wieder mal nur die Meinung des einzigen Dauerbloggers des Presseclub auf der Startseite Gehör, obwohl im Impressum des Presseclub-Blog ja auch viele Redakteure der Pressepost auftauchen. Ich finde, es ist eine Steigerung gegenüber der vorherigen Ausgaben erkennbar.

    In freudiger Erwartung höflicher Auseinandersetzung mit Respekt und vorheriger sorgfältiger Prüfung der Fakten

    Robert

  3. Peter Stawowy mach den Henryk M. Broder ;-)

    Lassen wir doch Herrn Stawowy polemisieren. Dank ihm wurde der Website des Presseclubs Leben eingehaucht. So wie ich ihn kennengelernt habe, freut er sich immer über Gastautoren. Dass die meisten Beiträge aus seiner Feder stammen, liegt wohl eher am wenigen Mittun anderer.

    Auf jenen Fall versorgt der „Dauerblogger“ die Webgemeinde regelmäßig mit Nachrichten aus der Dresdner Medienszene – besten Dank & weiter so. Eventuelle Beleidigungen würde ich in den Artikel nicht hinein interpretieren wollen ebensowenig wie eine Qualitätssteigerung bei der Pressepost.

    Ansonsten scheint die Sache wohl doch nicht so glasklar wie im ersten Kommentar geschrieben – bräuchte es sonst der juristischen Auseinandersetzung?

  4. @“Frank“ 1 – Zur juristischen Auseinandersetzung: „Wissen nennen wir den kleinen Teil der Unwissenheit, den wir geordnet haben.“ (Ambrose Bierce)

    @“Frank“ 2 – Zum geistig hilflosen Autorenvergleich : „Es ist wertvoller, stets den Respekt der Menschen als gelegentlich ihre Bewunderung zu haben.“ (Rousseau)

  5. Was ist das denn für ein Statement von der Kaderschmiede, respektive Falk Werner Orgus?! Mit irgendwelchen Zitaten kann ich alles be- oder widerlegen. Oder soll das bedeuten, seht her ich hab’s drauf? Kann man nicht akzeptieren, dass es auch andere Sichtweisen gibt? Muss ja ein tolle Schmiede sein! Eigenartiges Bissverhalten.

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