Lesehinweis: Ende Januar dokumentierten wir hier im Blog die Pressemitteilung zum Buch „Die Ostdeutschen in den Medien. Das Bild von den Anderen nach 1990„. Das Buch ist das Ergebnis eines gemeinsamen Forschungsprojektes von den Unis in Jena, Leipzig und Österreich. Sie haben das Bild untersucht, das überregionale Medien von Ostdeutschland zeigen.
Jetzt, Ende Februar, scheint das Projekt und das Buch so langsam in den Medien angekommen zu sein. Gestern schon brachte die „Welt“ unter dem Titel „Mediennutzung – Ost- und Westdeutsche immer noch stark getrennt“ eine Zusammenfassung der Pressemitteilung samt O-Ton.
Viel spannender aber ist das Interview, dass die „Süddthüringer Zeitung“ mit einem der Projektleiter geführt hat. Zitat: „Nehmen wir ein Format aus dem Fernsehen: Fremdenfeindlich, unsicher, unbeweglich und unzufrieden – das sind Eigenschaften, die den Ostdeutschen im ARD-Magazin Kontraste zugeschrieben wurden. Ostdeutsche können sich nicht mit der Marktwirtschaft anfreunden, nicht mit Geld umgehen, sie kommen mit der Demokratie nicht klar, sie sind zu sehr mit der Heimat verbunden, sie sind unflexibel und undankbar. Diese Elemente tauchen in unterschiedlicher Zusammenstellung immer wieder auf. Es gibt nicht den Medientypus Ossi, sondern Eigenschaften, die ihm zugeschrieben werden. Das bedeutet übrigens nicht, dass im Westen irgendwelche Dunkelmänner eine Kampagne gegen den Osten steuern.“
Das Interview ist erschienen unter dem Titel: „Die Westmedien und der undankbare Ossi„.