Ganz ausnahmsweise mal der Lesehinweis für einen Artikel, der nicht online zu finden ist:
„DNN“-Autor Michael Bartsch hat sich heute im Kulturteil mit der Auftaktveranstaltung der „ZEIT in Sachsen“ am Mittwoch (11.11.) im Schauspielhaus beschäftigt. Dort hatten „ZEIT“-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo, Kurt Biedenkopf und die Autorin und Journalistin Jana Hensel knapp eineinhalb Stunden zum Thema „Was heißt hier Osten“ „getalkt“ – um anschließend bei einem Empfang inklusive Dresdner Medien-Schaulaufen den Start der „ZEIT in Sachsen“ zu feiern.
Bartsch findet für den Termin wie auch für die ersten beiden Ausgaben der „ZEIT für Sachsen“ nur wenig warme Worte. „Große Inszenierung, wenig Substanz“ lautet schon die Unterüberschrift seines Textes mit dem Titel: „Zeitloses zum Start der Sachsen-‚ZEIT'“. Im Text unterstellt Bartsch dann auch dem „ZEIT“-Chefredakteur „Fragen aus einer anderen Welt, die ungewollt erklärten, warum ‚DIE ZEIT‘ den Osten so lange eher verschlief“. Und: „So ahnungslos wie der Chefredakteur wirken auch die beiden ersten Ausgaben.“
Eines hat die „ZEIT für Sachsen“ damit schon mal geschafft: Ein klein wenig Schwung in die verschlafene Dresdner Medienlandschaft zu bringen. Uns freut’s.
„Zeitloses zum Start der Sachsen-‚ZEIT'“, „DNN“ vom 13. November, Seite 9.
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Ich bin natürlich weit davon entfernt zu behaupten, alles sei gut. Neuer Schwung und mehr Vielfalt sind ergo immer willkommen. Aber wer die Dresdner Presselandschaft verschlafen nennt, ist in Deutschland noch nicht sehr viel herumgekommen…
Vielleicht hätte ich „eingefahren“ statt „verschlafen“ schreiben sollen… und, der Hinweis sei erlaubt, der Verweis auf andere Gegenden der Republik mutet mir etwas wie Populismus an. In jedem Fall führt das von den spannenden Fragen weg.
Ein Zeichen für eine muntere Medienlandschaft wäre etwa, wenn es eine Diskussion über die Frage gäbe, ob der Plan – mit einer Doppelseite und einem Korrespondentenbüro – funktionieren kann.
Ich hoffe das sehr und drücke beide Daumen. Bislang haben es die Überregionalen im Osten sehr schwer gehabt. Aber für eine Einschätzung, ob der Plan funktioniert, ist es echt zu früh. Da lass uns bitte mal die berühmten 100 Tage (also 14 Ausgaben) abwarten.
Eine „Zeit Sachsen“ brauchen wir nicht – erst Recht nicht, wenn es sich nur um eine Doppelseite handelt. Statt Sachsen zu separieren, sollten Themen von hier ein fester Teil der „Zeit“ werden – wirtschaftlich und kulturell. Um dies voranzutreiben, begrüße ich es, wenn es hier in Dresden ein kleines Büro gibt bzw. einen festen Autorenstamm, der sich immer wieder ins Gespräch bringt.
Und was die hiesige Medienlandschaft betrifft, da würde ich mir an einigen Stellen mehr „Profil“ wünschen – mehr Meinung, mehr Kritik.
Ich kann den Schritt (zur Regionalisierung) DER ZEIT nachvollziehen und freue mich auf spannende sächsische Themen. Die Tageszeitungen verlieren für mich immer mehr an Bedeutung (Printausgaben), eine Wochenzeitung ist eine wunderbare Alternative und wird durch einen Regionalteil noch attraktiver.
DNN Bashing hat einen faden Beigeschmack – lasst den ZEITianern etwas Luft…
@nkirchner (so @ Twitter), danke für Deinen Kommentar:-) Ja, ne Doppelseite ist sicher nicht das passende Format. Immerhin haben die Macher der Zeit erkannt, dass berichten über (Sachsen) nicht genug ist.
Ein Leichtes da mit Einheimischen (Autorenstamm, Büro – hui, da böte sich ja CoWorking an;-)) was gemeinsames aufzubauen. Verbindend, gemeinsam die Zukunft gestalten und beschreiben, gerne auch kritisch;-) ZEIT für mehr Profil.