„SUPERillu„, der „Stern des Ostens“, liegt mit einer Auflage zwischen 400.000 und 620.000 Exemplaren an der einsamen Spitze der verkauften Printmedien in Ostdeutschland. Einmal im Monat bringt der Wochentitel aus dem Hause Hubert Burda Media einen alten DDR-Film als DVD mit an den Kiosk. Dann erhöhe sich die Auflage schon mal um über 100.000 Exemplare, erklärt der stellvertretende Chefredakteur Patrick Ziob (Foto: links) im Gespräch mit Peter Stawowy beim Clubabend im Dresdner Presseclub.
Ziob nennt eine Reichweite von etwa 3,5 Millionen Lesern für sein Blatt, die sich aber größtenteils aus dem Osten rekrutieren. Trotzdem sei das Blatt eine „gesamtdeutsche Zeitschrift“. Als Konkurrenten zählt Patrick Ziob Titel wie „Spiegel“, „Focus“ und „Bunte“ auf – und provoziert damit ein Raunen im Raum. Auch wenn tatsächlich die genannten Blätter im Vergleich zur „SUPERillu“ teilweise wie Blei an den ostdeutschen Kiosken liegen.
Grund für den Ost-Erfolg seines Blattes sei die doch sehr deutliche Ignoranz in den „West“-Redaktionen: „Viele Themen aus Ostdeutschland stoßen bei Redaktionen im Westen einfach nicht auf Interesse“, nennt der 43-jährige stellvertretende Chefredakteur, der bei der „SUPERillu“ auch das Ressort Aktuelles leitet, als Grund. „Die SUPERillu berichtet als einzige Zeitschrift auch aus der Perspektive der Ostdeutschen“, sagt Ziob – und erntet damit weit mehr Zustimmung.
Als wichtigstes Ressort im Blatt benennt er das Ratgeber-Ressort: Das bringe die meiste elektronische Leserbriefe pro Woche. Und verweist gleichzeitig auf das Schwesterblatt „Guter Rat“, das eine wahre Erfolgsgeschichte in Gesamtdeutschland sei und das ebenfalls in der Berliner Zentrale produziert wird.
Klar wird im Laufe des Abends auch: Die Leserschaft der „SUPERillu“ mit expliziter DDR-Erfahrung gehe zurück. Also wolle man sich der Jugend mehr als bisher widmen. Die Reporter (Anteil Ost-West: 50:50) schreiben deswegen in Zukunft nicht nur für Print, sondern produzieren etwa auch Video-Clips für das Internet – gern mit Informationen aus der Provinz. Angebote wie Twitter, das Ziob selbst gern nutzt, mache die Journalisten in Zukunft aber sicher nicht brotlos. RF