Im Gespräch mit der Thüringer Allgemeinen hat MDR-Intendant Udo Reiter seinen Wunsch nach einem öffentlich-rechtlichen Jugendkanal von ARD und ZDF bekräftigt. Vorbild sei der gemeinsame Kinderkanal. „Die Pläne seien dem ZDF bekannt“, heißt es in dem Bericht.
Allerdings geht Reiter selbst davon aus, dass vor dem Hintergrund der harten Gebührendiskussionen seine Überlegung vorerst eher unrealistisch sind – werden doch private Sender und deren politische Unterstützer heftig gegen die Ausweitung aller öffentlich-rechtlichen Aktivitäten kämpfen. Deswegen sei als kleinere Alternative die Ausweitung der Sendezeit des Kinderkanals (Kika) denkbar, so Reiter weiter – auch, wenn das durchaus bei der Zielgruppe eher problematisch sei. Denn: „Jugendliche wollen nicht als Kinder behandelt werden“.
Reiter hatte seine Forderung nach einem eigenen Jugendkanal direkt nach Antritt seiner neuen Amtszeit als Intendant aufgestellt. Insider halten aber selbst die Ausweitung der Kika-Sendezeit für ein sehr schwieriges politisches Unterfangen, das noch seine Zeit brauchen wird – wenn sie denn überhaupt kommt.
Wie erwartet regt sich erster Widerstand gegen den von Reiter laut angedachten Jugendkanal der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten. „Ein eigener Kanal wäre nicht finanzierbar“, sagt WDR-Fernsehchefin Verena Kulenkampf im Interview mit der „Westfälischen Rundschau“ – und erteilt der Idee intern damit eine klare Absage.
Hier finden Sie das ganze Interview:
http://www.derwesten.de/nachrichten/wr/westfalen/2008/8/16/news-69509532/detail.html
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