Der Presseclub Dresden verleiht seinen Erich Kästner-Preis in diesem Jahr an Gunter Demnig. Der in Berlin geborene Künstler erinnert mit seinen sogenannten Stolpersteinen aus Messing an Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus vertrieben und ermordet wurden. Die Steine werden in der Regel vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer in das Pflaster des Gehweges eingelassen.
„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, sagt Demnig. Daher ist auf den Stolpersteinen der Name und das Schicksal der einstigen Bewohner eingestanzt. „Trotz anfänglicher Widerstände hat Gunter Demnig schon mehr als 30.000 Stolpersteine verlegt“, sagt Bettina Klemm, Vorsitzende des Presseclubs Dresden. „Begleitet durch zahlreiche Vorträge und Gesprächsrunden, vor allem mit Jugendlichen, sind die Aktionen von Gunter Demnig ein wichtiger Beitrag gegen das Vergessen.“
Für die Laudatio konnte der Presseclub Dresden Avi Primor gewinnen. Der israelische Publizist war von 1993 bis 99 israelischer Botschafter in Deutschland und wurde während dieser Zeit in der deutschen Öffentlichkeit als eine der wichtigsten Stimmen des deutsch-israelischen Dialogs bekannt. Auch heute noch ist er ein gefragter Gesprächspartner.
Die Preisverleihung erfolgt am 25. November im Schloss Albrechtsberg. Die Ehrung ist mit einem Preisgeld von 10.000 Euro verbunden, das vom Preisträger für kulturelle, soziale oder karitative Zwecke zur Verfügung gestellt wird. Der Erich Kästner-Preis wurde 1994 zum ersten Mal an Ignatz Bubis verliehen. Der 16. Preisträger war im vergangenen Jahr der Cellist und Intendant der Dresdner Musikfestspiele Jan Vogler.
Hier finden Sie die Webseite zum Projekt Stolpersteine von Gunter Demnig.
Hier finden Sie eine Übersicht der bisherigen Preisträger des Erich Kästner-Preis.