Die Fernsehen in Dresden GmbH (kurz FiD) hat vom Medienrat der SLM Sächsischen Landesanstalt für Medien ein eigenes Programm für Dresden genehmigt bekommen. Ausgestrahlt werden soll der neue Sender, dessen Start noch in diesem Jahr vorgesehen ist, im digitalen Kabelnetz von Kabel Deutschland.
„Es handelt sich dabei um ein eigenständiges digitales Angebot, das inhaltlich nicht mit dem bestehenden Lokalsender Dresden Fernsehen identisch ist“, teilt FiD-Geschäftsführer René Falkner in einer Pressemitteilung (hier als PDF) mit.
Bislang ist die FiD nur als Produzent des Programms von Dresden Fernsehen aufgetreten; Lizenznehmer des bislang einzigen Senders für Dresden ist die Sachsen Fernsehen GmbH, die auch die Lizenzen für Leipzig und Chemnitz Fernsehen innehält. Die FiD GmbH und die Sachsen Fernsehen GmbH sind unterschiedliche Gesellschaften. Bei beiden ist René Falkner Geschäftsführer (bei Sachsen Fernsehen gemeinsam mit Frank Müller), allerdings gibt es unterschiedliche Gesellschafter (bei der FiD u.a. die Gesellschafter der Spiesser GmbH).
Mit der Ankündigung von Elb-TV, einen eigenen Sender für Dresden zu starten, könnte es bald drei Lokalstationen für Dresden geben, die allerdings alle drei unterschiedliche Verbreitungswege bedienen: Während Dresden Fernsehen dertzeit noch analog via Antenne (bis 31.12.2009) und im Kabelnetz der Primacom zu sehen ist, hat Elb-TV eine Lizenz für die Verbreitung im digitalen Antennenfernsehen (DVB-T). Elb-TV hatte den Programmstart allerdings für Februar 2009 angekündigt. Das neue genehmigte Programm der FiD dagegen soll im digitalen Kabel von Kabel Deutschland ausgestrahlt werden – wenn es denn überhaupt kommt.
Korrektur zur Verbreitung: Dresden Fernsehen ist derzeit noch analog via Antenne und im analogen und digitalen Kabelnetz der Primacom zu empfangen; außerdem im analogen Netz von Kabel Deutschland (vgl. „Sächsische Zeitung“ vom 26.2.: „Dresden Fernsehen erweitert sein lokales TV-Angebot„). Elb-TV hat eine Lizenz für das digitale Netz von Kabel Deutschland. Genau für dieses Netz hat jetzt auch der neue Sender eine Lizenz erhalten.
Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um einen politischen Schachzug handelt: Denn in den juristischen Auseinandersetzungen der vergangenen Jahre war die SLM bislang stets der Argumentation der Sachsen-Fernsehen GmbH gefolgt, dass der Werbemarkt in Dresden nur einen Sender tragen könne. Wahrscheinlich ist also, dass mit dem neuen Sender die Planung von Elb-TV torpedieren und ein weiterer der Verbreitungskanal dicht gemacht werden soll.
peter, der absatz zu den verbreitungswegen ist in 2 von 3 fällen völlig falsch. gruß frank
Vielen Dank für den Hinweis, habe es korrigiert!
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