Der sächsische Landtagsabgeordnete und MDR-Rundfunkrat Heiko Hilker greift in einer aktuellen Pressemitteilung den MDR und seinen Jahresrückblick scharf an.
In der Mitteilung von Hilker heißt es u.a., der MDR verfüge über kein erfolgreiches Polit-Format und komme bei den Kommentaren in den „ARD-Tagesthemen“ zu selten zu Wort. Außerdem sei von dem Jugendkanal, den MDR-Intendant Udo Reiter zu seiner Wiederwahl angekündigt habe, bislang nichts zu hören.
Die Pressemitteilung von Heiko Hilker finden Sie hier im Wortlaut dokumentiert:
„Zu den aktuellen Erfolgsmeldungen des MDR erklärt der Medienexperte der Linksfraktion im Sächsischen Landtag, Heiko Hilker:
Der Marktanteil allein sagt nichts über gesellschaftliche Reichweite und Akzeptanz aus. Wer mit seinen Sendungen fast jeden fünften erreicht, erreicht aber auch vier von fünf Gebührenzahlern nicht. Die Frage, wie viele Gebührenzahlerinnen und Gebührenzahler mit den MDR-Angeboten zufrieden sind, beantwortet der MDR nicht.
Schon die Darstellung der MDR-Erfolgsformate macht deutlich, dass es beim MDR kein einziges Politformat gibt, für das der MDR hohen Zuspruch vermelden kann. Während die Politmagazine ‚Panorama‘ (MDR), ‚Monitor‘ (WDR) und ‚Frontal 21‘ (ZDF) es immer mal wieder unter die TOP 10 der quotenstärksten Tagessendungen schaffen und bis zu 4,5 Mio. Zuschauerinnen und Zuschauer erreichen, gelang dies ‚Fakt‘ im Jahre 2008 kein einziges Mal. Die Schere zwischen den erfolgreichsten Magazinen ‚Monitor‘ (WDR) und ‚Panorama‘ (NDR) und dem Schlusslicht ‚Fakt‘ (MDR) klafft immer weiter auseinander.
Bei den ‚Tagesthemen‘-Kommentaren kommt der MDR unterdurchschnittlich zu Wort – und dann zumeist noch in den Ferien.
Zu seiner Wiederwahl als Intendant hatte Prof. Udo Reiter vorgeschlagen, einen öffentlich-rechtlichen Jugendkanal zu schaffen und die Angebote für jüngere Zielgruppen auszubauen. Bisher ist davon nichts zu sehen. Und dies, obwohl der MDR über ungebundene Rücklagen von 138 Mio. Euro verfügt.
So wird deutlich: der MDR lässt Ressourcen und Potentiale ungenutzt.“
Lesen Sie dazu auch unsere Meldung „Wolfgang Vietze, MDR: ‚Unsere Strategie ist es, verstärkt die über 40-Jährigen zu erreichen‘“ vom 27. Dezember.
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