Der Axel-Springer-Verlag steht offenbar in Verhandlungen über seine Beteiligungen an Regionalzeitungen. Laut dem Branchendienst „Horizont“ spricht Springer mit der Verlagsgruppe Madsack über einen Verkauf. Betroffen von der Veräußerung der Lokalzeitungsanteile wären auch die „Leipziger Volkszeitung“ und damit der Dresdner Ableger der „LVZ“, die „Dresdner Neusten Nachrichten“.
Laut dem Bericht handelt es sich aber bislang nur um Gerüchte. „Horizont“ will gehört haben, dass Springer Sondierungsgespräche führe. Zitat: „In Branchenkreisen ist sogar zu vernehmen, dass der Aufsichtsrat von Axel Springer bereits am vergangenen Freitag einem Verkauf zugestimmt haben soll.“
Überschrift der „Horizont“-Meldung: „Regionalzeitungen: Springer spricht mit Madsack über Verkauf„.
Die „LVZ“ gehört laut der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich zu gleichen Teilen dem Axel-Springer-Verlag und der Verlagsgesellschaft Madsack (weitere Beteiligungen sind auf den Seiten der KEK zu finden). Die „DNN“ ist eine hundertprozentige Tochter der „LVZ“.
Pikant: Laut Online-Lexikon Wikipedia ist die SPD-Holding dd_vg mit 20,4 % am Madsack-Verlag beteiligt. Die dd_vg hält bereits 40 % am Dresdner Druck- und Verlagshaus, dass die „Sächsische Zeitung“ herausgibt. Man könnte also spekulieren, ob die SPD über ihre Medienholding mit einem Eigentümerwechsel bei der „DNN“ ihren Einfluss auf die Zeitungen in Dresden weiter ausbauen kann.
Sofern Sie überhaupt Einfluss hat: Wikipedia verweist auf eine Studie des Leipziger Journalistik-Professors Michael Haller, die belege, dass im Wahlkampf 2003 die SPD in den Zeitungen mit dd_vg-Beteiligungen nicht bevorzugt behandelt worden sei.
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